Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Freie Lebensgestaltung braucht Informatorische Autarkie

Erstellt von r.ehlers am Freitag 1. Juli 2016

Unsere deutsche Sprache, die uns die Welt verstehen lässt, ist ein in tausenden von Jahren gewachsene  Errungenschaft der Mitglieder der deutschen Sprachgemeinschaft. Ihre historische Entwicklung ist dafür verantwortlich, dass sie es uns nicht immer leicht macht, miteinander erfolgreich zu kommunizieren. Sie lässt uns – auch außerhalb der vielen Fachsprachen – keine Wahl, als immer wieder auch einmal zu fremdsprachlichen Begriffen zu greifen. In manchen Fällen wäre die Umschreibung eines fremdsprachlichen Begriffs mit rein deutschen Wörtern einfach zu umständlich.

Ich bitte daher um Nachsicht, dass ich nach meinen Beiträgen über die großen Defizite an Autonomie in unserem Staat und bei den Bürgern, s.

29.8.2015: http://www.essenspausen.com/autonomie-beim-essen-und-in-der-lebensgestaltung/ und

1.9.2015: http://www.essenspausen.com/autonomie-des-volkes/,

jetzt auch noch über den aus dem griechischen stammenden Begriff der Autarkie zu sprechen komme – zudem noch in einem bisher nicht gesehenen Zusammenhang mit der Beschaffung der für unsere persönlichen Entscheidungen wichtigen Sachinformationen.

Bild: umweltundaktiv.de

Autarkie ist ein Teil der Autonomie

Autonomie bedeutet, selbständig zu sein und seine Angelegenheiten unabhängig erledigen zu können. Autarkie bedeutet, in der Lage zu sein, alle für die Erfüllung seiner Aufgaben benötigten Mittel selbst bereitstellen zu können. Bestes Beispiel ist es, wenn allevom Volk benötigten Lebenmittel im eigenen Lande wachsen.

Was nützt denn in politisch-ökonomischer Sicht einem Staat seine Souveränität, wenn ihm alle wichtigen Ressourcen zum Aufbau einer funktionierenden Volkswirtschaft fehlen? Bei der informatorischen Autarkie geht es um das volle Wissen der wirklichen Abläufe in der Welt. Was nützt mir denn die autonome Freiheit der Meinungsbildung und das sogar grundrechtlich geschützte Recht auf freie Meinungsäußerung, wenn ich keinen Zugang zu den Informationen darüber erhalte, was Sich wirklich in der Welt abspielt? Ich bin also informatorisch nicht autark, wenn ich Tag für Tag von den mir verfügbaren Informationsquellen desinformiert und manipuliert werde. Es heißt ja zu Recht: „Wissen ist Macht!“ Bei der Kontrolle über die öffentliche Information bedeutet dies eine gefährliche Macht über das Volk und sein Denken. Leider steht im Grundgesetz nichts drin über die Pflicht zur ehrlichen Information.

Das Grundrecht der freien Meinungsäußerung ist nur ein Anfang

Wir Bürger in den modernen Staaten der westlichen Hemisphäre verdanken wir es den vielen  Generationen streitbarer Bürger vor uns, dass sie uns von der Herrschaft des Adels und des Klerus befreit und uns  gegenüber jeglicher staatlicher Gewalt unveräußerliche Rechte wie das der freien Meinungsäußerung erkämpft haben.

Unser Bundespräsident Gauck, der noch die relativ unfreien Verhältnisse in der DDR erlebt hat, hebt auch unablässig den Wert dieser Freiheit hervor. Auch die Kanzlerin Merkel lässt uns gern wissen, dass uns unsere bürgerlichen Freiheiten nicht selbstverständlich und auf ewig gesichert sind. Es reicht aber nicht, sich über das zu freuen, was an Bürgerrechten überkommen ist. Das kann doch nur ein Anfang sein! Wie schon zum Thema Autonomie gesagt, muss es doch das Ziel sein, dass wir für unsere Gemeinschaft und jeden Einzelnen das größte Maß an Selbständigkeit und Autonomie erhalten.

Dazu gehört auch, dass gesichert wird, dass wir über alle politisch wichtigen Dinge zeitnah, vollständig und richtige Informationen erhalten. Das ist heute leider nicht gegeben. Die Informationen aus aller Welt gehen bei den Agenturen und den Medien ein, die angesichts der geltenden Pressefreiheit frei von staatlicher Einmischung bestimmen können, was sie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Auch wenn das (UN-)Wort von der „Lügenpresse“ zu krass ist,  kann niemand übersehen, dass alle wichtigen Medien in unserem Land die einkommenden Berichte erst gründlich sieben, bevor sie davon etwas freigeben.

Vor vielen Jahren stritt sich die Redaktion der französischen Zeitung „Le Monde“ mit den Eigentümern und der Regierung darum, dass die Eigentümer nicht das alleinige Recht der Informationauswahl haben dürften. Sie schlugen vor, eine gesicherte Freiheit der Redakteure einzurichten. Leider unterlagen sie.

Auf Deutschland bezogen heißt das, dass die mit der Politik eng verzahnten Pressekonzerne Bertelsmann, Spiegel und Springer Hand in Hand mit den Sendeanstalten weitestgehend die Macht darüber haben, wie die Öffentlichkeit informiert wird. Wir Bürger erleben es jeden Tag, wie alle diese Kreise wie an einer Strippe gezogen immer die gleichen Schwerpunkte bei der Informationauswahl setzen und ihre Redakteure und Moderatoren auf gleiche Meinungen einschwören. Schon wer nur mehr Vielfalt sucht, muss schon gründlich im Ausland recherchieren. Spätestens dort erfährt er auch, welche wichtigen Informationen bei uns verdreht, verschwiegen oder ganz unterdrückt werden. Zugleich wird in unseren Medien entgegen dem alterhrwürdigen Grundsatz des Journalismus generell jede Information mit einer Meinung verknüpft. Kaum einmal, dass eine Person mit ihrem bloßen Namen und ihrer Fubktion genannt wird,  er kriegt immer gleich sein Attribut mit, besonders gern als angeblich rechts- oder linksradikal.

Nur ein paar Beispiele: Brexit-Befürworter sind Populisten, Eurokritiker sind Europafeinde, Gegner unkontrollierter Zuwanderung sind Unmenschen,  Menschen, die Sorge vor unkontrollierter Überfremdung haben, sind Rassisten. Wenn es politisch genehm ist, wird der Völkermord in Armenien verschwiegen, ändern sich die Bezihungen zur Türkei, weist man deminstrativ darauf hin. Weil Brasilien sich mit den BRICS-Staaten zu einer vom US-Dollar unabhngiten Koalition verbündete, wird bei uns kaum berichtet, dass es nur Beschuldigungen selbst korupter Beamte gegen die brasislianische Präsidentin gab, die dann unter dem Schweigen der westlichen Welt per Staatstreich aus dem Amt geworfen wurde. Russland wird pausenlos als Aggressor bezeichnet, weil es auf die beim Fall des Eisernen Vorhangs versprochene Ausweitung des amerikanischen Einflusses bis direkt an die russische Grenze mit der Annexion der ohnehin vormals russichen Krim und der Hilfe für russische Rebellein im Donbass reagierte. Wenn offenbare Täuschungen der Völker nicht genehm sind, wird darüber kaum gesprochen wie nur z.B. über den Angriffskrieg gegen den Irak durch Bush jr.. Wer Zweifel an der offiziellen Version von 9/11 äußert, wird mit Trommelfeuer aus allen Medienrohren zum Verschwörungskritiker gemacht, auch wenn er nicht behauptet genaue zu wissen, wer da tatschlich eingegriffen hat. Die Liste ließe sich täglich fortsetzen. Den Akteuren bei den Medien muss man gar nicht mehr sagen, was sie berichten dürfen. Sie wissen längst, was „political correct“ ist.

Die Alternativangebote im deutschen Internet können mit der Meinungsmacht der etablieren Medien nicht mithalten. Um wahrgenommen zu werden, driften leider viele von ihnen auch ab in verstiegene Einstellungen und sind dann leicht als sog. Verschwörungstheoretiker zu diffamieren.

Derzeit sind wir von dem eigentlich unverzichtbaren Recht der informatorischen Autarkie der Bürger noch sehr weit entfernt. Die beharrenden Kräfte im System denken gar nicht daran, dem Volk solche Freiheiten zu lassen. Sie verbreiten vielmehr ungefragt ihre Philosophie, dass die einfachen Bürger zu dumm wären, um auf angemessene Weise mit der Wirklichkeit unserer Welt umzugehen. Daher findet sich im Bundestag ja auch keine 2/3-Mehrheit,  um bundesweite verbindliche Volksentscheide einzuführen. Bis das einmal gelingt, wird es wohl auch so bleiben wie zu allen Zeiten, dass die Menschen, die das Sagen im Lande haben, ob Könige, Kirchenfürsten, „Führer“, auf Zeit gewählte Berufspolitiker und Eigner der Medienkonzerne, faus eigener Machtvollkommenheit entscheiden, was dem Volk Tag für Tag  über die Funkmedien und die Presse an Informationen und Meinungen präsentiert wird.

Theoretisch könnte sich die Situation mit den neuen Medien jenseits von 4.0 etwas verbessern. Derzeit ist das allerdings nicht angesagt. Vielmehr verführen die neuen Medien die Menschen lieber zu primitivem oberflächlichem „Kommunikatismus“ in den sog. sozialen Medien.

 

Was heißt das für die eigene Lebensgestaltung?

Viele Menschen, die erkannt haben, dass sie nur noch desinformiert werden, wenden sich ab von den Printmedien und schalten auch den Fernseher kaum noch ein.  Sie tun sich die ständige Manipulation der Masse durch die Politik der vom Volke gewählten Vertreter, Regierungen und Medien einfach nicht mehr an. Diese eklige Propaganda ist aber ein Signum unserer Zeit. Wir können unsere Welt daher nicht mehr verstehen, wenn wir nicht kritisch mitbekommen, wie wir immer wieder gezielt von wahrer Information abgeschnitten werden. Wer einmal das System erkannt hat, hat gute Chancen, sich im Netz und insbesondere im Ausland zutreffende Informationen zu besorgen.

Wohin sich das erbärmliche öffentliche System der Informationskontrolle weiter entwickeln wird, kann neimand dagen. In vielen Ländern Europas gibt es Widerstände, sogar in neuen Parteien. Was aus denen wohl wird, wenn sie einmal etabliert sein sollten? Vielleicht geht es bei ihnen dann so wie bei den Grünen, die tatsächlich statt weiter gegen das „Establishment“ zu kämpfen, voll in ihm aufgegangen sind. Vielleicht gibt es doch mal wieder eine Entwicklung in Richtung auf eine „richtige“ Demokratie, in der auch die gewählten Politiker nicht mehr bewusst jegen den ihnen bekannten Willen des Volkes handeln. Wer weiß?